Auf den ersten Blick scheinen Clawhammer-Picks ein Widerspruch in sich zu sein, werden doch beim Clawhammer-Banjo-Spiel im Unterschied zum Bluegrass-Banjo die Saiten gerade nicht mit Picks, sondern mit dem Fingernagel des Zeige- oder Mittelfingers der rechten Hand angeschlagen. Wenn aber dieser Fingernagel bricht — und das tut er nach Murphys-Law und meiner persönlichen Erfahrung am liebsten vor einer Jam oder einem Auftritt — dann können spezielle Clawhammer-Picks eine gute (Not-)Lösung sein. Hier meine gesammelten Erfahrungen mit verschiedenen Produkten:
Wer hat Erfahrungen mit weiteren Alternativen gemacht? Vor dem Gang ins Nailstudio bin ich bislang zurückgeschreckt ;-)
- Alaska-Picks gibt es in Kunststoff- und Metallausführung für ca. $ 2.- das Stück. Montiert werden sie nach dem Motto «Over the finger, under the nail». Auch wenn es Clawhammer-Banjospieler geben soll, die darauf schwören, komme ich persönlich nicht so gut damit zurecht. Sie scheinen mir besser für Up-Picking geeigent zu sein. www.alaskapik.com
- Fred-Kelly-Freedom-Picks sind aus Kunststoff (zwei Varianten) gefertigt und kosten ca. $5 pro Stück. Sie umschliessen den Finger recht eng und haben deshalb einen sehr guten Halt. Diese Picks müssen mit Nagelclipper und Feile angepasst werden um optimale Resultate zu erzielen. www.fredkellypicks.com
- Die Banjo-Thimbles werden von Joel Hook in Handarbeit als Replika eines beliebten Clawhammer-Picks aus dem 19. Jahrhundert gefertigt ($13.- pro Stück). Für mich tönen diese Picks von allen Metall-Picks, die ich ausprobiert habe, am besten. www.thejoelhooks.com
- Perfect-Touch-Picks sind in Nickel oder Messing erhältlich bei einem Stückpreis von ca. $ 13.-. Spezielles Merkmal dieser Picks ist die «Metallzunge», welche das Pick an der Fingerkuppe festhält. Das Pick sitzt fest auf dem Finger und klingt gut, wenn auch — wen wundert's — etwas metallisch. Der Saitensprung in Schaffhausen führt diese Picks übrigens im Sortiment. www.perfecttouchpicks.com
- Das Do-it-yourself-Pick aus einem Pingpongball muss sich in Sachen Klang nicht hinter den kommerziellen Picks verstecken. Eine Bauanleitung für dieses originelle und kostengünstige Pick findet man auf der Website von John Balch. www.johnbalchmusic.com
- Mit einer Zange, einem Nagel-Clipper und einer Feile lässt sich aus einem überall erhältlichen Dunlop-Kunstoffpick (ca. CHF 2.-) ein Clawhammer-Pick herstellen.
- Auch ein «normales» Banjo-Pick aus Metall lässt sich — natürlich umgekehrt getragen — als Clawhammer-Pick benutzen, wobei es sich empfiehlt das Pick mit Zange und Feile an den eigenen Finger anzupassen. Es gibt Clawhammer-Profis, die ausschliesslich damit spielen.
Wer hat Erfahrungen mit weiteren Alternativen gemacht? Vor dem Gang ins Nailstudio bin ich bislang zurückgeschreckt ;-)